Mehr als ein Drittel der überprüften Schulwege hat bei einer Untersuchung der Sicherheit mit «mangelhaft» oder «gefährlich» abgeschnitten. Der Auto Club Europa (ACE) nahm dafür bundesweit 167 Grundschulen von rund 49.000 Schulkindern unter die Lupe. 59 Prozent der getesteten Schulwege wurde als «in Ordnung» sowie 5 Prozent als «sicher» eingeordnet. 30 Prozent hingegen seien «mangelhaft» sowie 6 Prozent «gefährlich». In die Bewertung flossen den Angaben nach zwei Komponenten ein: das Verhalten von Fahrern sogenannter Elterntaxis sowie die Verkehrsinfrastruktur im nahen Schulumfeld. Bundesweit seien sowohl Schulwege in ländlichen als auch in urbanen Regionen untersucht worden. Von 1. April bis 31. Juli seien für den ACE-Schulweg-Index rund 700 ACE-Ehrenamtliche im Einsatz gewesen. Für die Bewertung des morgendlichen Bringverkehrs wurde laut ACE beobachtet, wie sich Eltern im Straßenverkehr verhalten, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen. Demnach wurden 6.422 Elterntaxis unter die Lupe genommen. Dabei habe es in 41 Prozent der Fälle Verstöße gegen Verkehrsregeln gegeben. Am häufigsten seien das Halten im Halteverbot gewesen (20 Prozent), in Einfahrten (8 Prozent) oder auf Gehwegen und in zweiter Reihe (je 6 Prozent) gewesen. Als zweiter Aspekt wurde die Infrastruktur 200 Meter rund um das Schultor bewertet. Dabei wurde etwa überprüft, ob die Schule verkehrsberuhigt liegt oder es Querungshilfen wie Zebrastreifen oder Ampeln gibt. Vor 92 Prozent der Schulen sei die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt. Die laut ACE sicherste Lösung der Spielstraße oder einer verkehrsberuhigten Zone habe es jedoch nur bei 6 Prozent der Schulen gegeben. Basierend auf den beiden Teilen wurde dann ein Gesamtergebnis ermittelt. Wenn in einer der beiden Kategorien ein «mangelhaft» dabei war, fiel das Endergebnis auch als «mangelhaft» aus. Als «sicher» gelten demnach nur Schulwege, die in beiden Teilen auch als «sicher» bewertet wurden. Das Ergebnis der Untersuchung der Schulwegsicherheit sei ernüchternd, sagte der Vorsitzende des ACE Auto Club Europa, Sven-Peter Rudolph. «Noch immer starten viele Kinder ihren Tag in einem Umfeld, das für sie schlicht zu gefährlich ist.» Damit dürfe man sich nicht abfinden. Dies sei ein Auftrag an alle, die Infrastruktur zu verbessern, Elterntaxis zu vermeiden und Kinder besser zu schützen.Elterntaxis im Halteverbot oder in zweiter Reihe
«Umfeld für Kinder schlicht zu gefährlich»
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ACE: Sicherheit von einem Drittel der Schulwege mangelhaft
Wie sicher ist der tägliche Schulweg für Grundschulkinder? Dieser Frage ist der Auto Club Europa nachgegangen. Als Ergebnis fordert er eine bessere Infrastruktur - und mehr Bewusstsein bei Eltern.
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