Gut sieben Wochen nach dem historischen Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel ist ein Untersuchungsbericht zu den Ursachen vorgelegt worden. Grund für den stundenlangen Blackout am 28. April in Spanien und Portugal sei eine zu hohe Spannung im Netz gewesen, sagte Spaniens Vizeregierungschefin und Umweltministerin Sara Aagesen in Madrid. Das löste eine Kettenreaktion von Schutzabschaltungen aus. Für einen Cyberangriff hätten sich keine Anhaltspunkte gefunden, betonte Aagesen. Die zu hohe Spannung im spanischen Stromnetz sei durch mehrere Faktoren ausgelöst worden. Zum einen habe der Netzbetreiber Red Eléctrica die Produktion von Strom nicht mit der «nötigen Vorsicht» geplant. Gemeint ist damit, dass nicht genügend Anlagen zur Stromerzeugung eingeplant waren, die wie klassische Kraftwerke mit Turbinen arbeiten, die Überspannungen im Netz besser abfedern können als die meisten Solar- oder Windkraftwerke. Aber zum anderen hätten sich auch die Betreiber konventioneller Kraftwerke, also Kombikraftwerke, Atomkraftwerke und Wasserkraftwerke, «unsachgemäß verhalten», sagte Aagesen. Sie hätten nicht genügend Überspannung aus dem Netz aufgenommen und andere Kraftwerke hätten sich wegen der Überspannung vom Netz abgekoppelt, obwohl sie das nach den Systemvorgaben gar nicht gedurft hätten. Warum Red Eléctrica zu unvorsichtig plante und Kraftwerksbetreiber sich falsch verhielten, blieb jedoch zunächst offen. Aagesen deutete hier nur mangelnde Koordination, unklare Zuständigkeiten und fehlende Transparenz im Gesamtsystem an. Um ein Stromnetz mit einem immer höheren Anteil an Sonnen- und Windkraftanlagen stabil zu halten, sind Experten wie etwa von der Bundesnetzagentur zufolge zusätzliche Investitionen notwendig. So können Synchronkondensatoren als große rotierende Maschinen die stabilisierende Funktion klassischer Turbinen in konventionellen Kraftwerken ersetzen. Dies könne auch von intelligenten Wechselrichtern von Sonnen- und Windkraftanlagen übernommen werden, die aktiv Spannung und Frequenz im Netz regelten. Wichtig könnten auch große Batteriespeicher sein, die in Millisekunden Leistung abgeben oder aufnehmen und das Netz so stabil halten.Zwei Verantwortliche für Überspannung genannt
Zusätzliche Anlagen für die Netzstabilität
Bildnachweis: © Rocío Ruz/EUROPA PRESS/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Überspannung ließ Strom in Spanien und Portugal ausfallen
Ende April brach die Stromversorgung in Spanien und Portugal völlig zusammen. Stundenlang ging gar nichts mehr. Jetzt liegt ein Untersuchungsbericht zu den Ursachen vor. Aber Fragen bleiben.
Meistgelesene Artikel
- 20. Oktober 2025
PICSAS - Fotografie Stephan Schwenker ist neuer Partner
Herzlich willkommen in der Meckenheim App!
- 20. Oktober 2025
Vortrag: Älteste Siedlungsspuren in Rheinbach
Der Freundeskreis Römerkanal e.V. lädt zu einem informativen Vortrag in den Ratssaal des Glasmuseums am Himmeroder Wall
- 17. Oktober 2025
33. Benfiz-Tanzshow der Tip Toes
Die Show vereint unterhaltsame Choreografien und soziales Engagement.
Neueste Artikel
- 16. November 2025
Beton, Kameras, Verbote: Wie sicher sind Weihnachtsmärkte?
Betonblöcke, Messerverbote und Videokameras: Die deutschen Weihnachtsmärkte rüsten nach Anschlägen in früheren Jahren massiv auf. Doch der Schutz ist teuer. Und die Besucher sorgen sich trotzdem.
- 16. November 2025
Umfrage: Sicherheit auf Weihnachtsmärkten treibt viele um
Heimelige Märkte, aber Sorgen vor Anschlägen: Seit den Anschlägen in Berlin und Magdeburg liegt ein Schatten auf dem Vergnügen vor dem Fest. So geht es den Menschen mit der abstrakten Bedrohung.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 16. November 2025
Beton, Kameras, Verbote: Wie sicher sind Weihnachtsmärkte?
Betonblöcke, Messerverbote und Videokameras: Die deutschen Weihnachtsmärkte rüsten nach Anschlägen in früheren Jahren massiv auf. Doch der Schutz ist teuer. Und die Besucher sorgen sich trotzdem.
- 16. November 2025
Umfrage: Sicherheit auf Weihnachtsmärkten treibt viele um
Heimelige Märkte, aber Sorgen vor Anschlägen: Seit den Anschlägen in Berlin und Magdeburg liegt ein Schatten auf dem Vergnügen vor dem Fest. So geht es den Menschen mit der abstrakten Bedrohung.

