Christoph von Dohnányi, einer der herausragenden Dirigenten seiner Generation, ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 95 Jahren, zwei Tage vor seinem 96. Geburtstag, im Kreise der Familie in München, wie seine Ehefrau der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der gebürtige Berliner hatte an allen großen Opernhäusern der Welt dirigiert, stand am Pult der großen Orchester in Europa und den USA. Schon früh machte sich Dohnányi als engagierter Verfechter eines zeitgemäßen Musiktheaters und geschickter Manager des Opernbetriebs einen Namen. Mit Vorliebe verband der Perfektionist traditionelle mit avantgardistischen Inszenierungen. Sein Vater war der Widerstandskämpfer Hans von Dohnanyi, der im KZ Sachsenhausen hingerichtet wurde, seine Mutter eine Schwester des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer. Sein älterer Bruder ist der ehemalige Bundesminister für Bildung und Wissenschaft und frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD). Dohnányi war in dritter Ehe verheiratet und ist Vater von fünf Kindern, darunter der Schauspieler Justus von Dohnanyi. Dohnányi wurde am 8. September 1929 in Berlin geboren. Zunächst studierte er Jura und Musik in München, später setzte er sein Musikstudium bei seinem Großvater, dem Komponisten Ernst von Dohnányi, in Amerika fort. 1952 holte ihn Georg Solti als Korrepetitor an die Oper nach Frankfurt. Mit 27 Jahren wurde er in Lübeck jüngster deutscher Generalmusikdirektor. Nach Stationen in Kassel, Köln und Frankfurt übernahm Dohnányi von 1977 bis 1984 die Leitung der Hamburgischen Staatsoper und setzte hier weitere Akzente mit jungen, von Schauspiel und der Bühnenbildnerei kommenden Regisseuren wie Luc Bondy, Jürgen Flimm, Achim Freyer und Herbert Wernicke. Nach Dauerkontroversen mit dem Betriebs- und Aufsichtsrat verabschiedete sich Dohnányi aus Hamburg und begann 1984 die Leitung des Cleveland Orchestra. 1996 übernahm Dohnányi die Position des «principal conductor» beim Londoner Philharmonia Orchestra, 1998 wurde er Gastdirigent beim Orchestre de Paris. 2004 kehrte er nach Hamburg zurück, wo er bis 2011 die Leitung des NDR Sinfonieorchesters übernahm.Mit 27 Jahren jüngster deutscher Generalmusikdirektor
Bildnachweis: © Georg Wendt/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Dirigent Christoph von Dohnányi ist tot
Er galt als Perfektionist mit hohem künstlerischen Elan. Der Dirigent Christoph von Dohnányi ist im Alter von 95 Jahren in München gestorben.
Meistgelesene Artikel
- 20. Oktober 2025
PICSAS - Fotografie Stephan Schwenker ist neuer Partner
Herzlich willkommen in der Meckenheim App!
- 20. Oktober 2025
Vortrag: Älteste Siedlungsspuren in Rheinbach
Der Freundeskreis Römerkanal e.V. lädt zu einem informativen Vortrag in den Ratssaal des Glasmuseums am Himmeroder Wall
- 17. Oktober 2025
33. Benfiz-Tanzshow der Tip Toes
Die Show vereint unterhaltsame Choreografien und soziales Engagement.
Neueste Artikel
- 14. November 2025
Studie zu Cannabis: Steigender Konsumtrend
Im April letzten Jahres wurde Cannabis teilweise legalisiert. Eine Studie hat sich mit dem Konsumverhalten im vergangenen Jahr befasst. Macht sich die neue Gesetzeslage bemerkbar?
- 13. November 2025
Bezos-Rakete bringt Mars-Orbiter ins All
Erst verschob das Wetter, dann ein Sonnensturm den zweiten Start der Rakete «New Glenn». Jetzt hob sie erfolgreich ab - und erreichte auch einen weiteren Meilenstein.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 14. November 2025
Studie zu Cannabis: Steigender Konsumtrend
Im April letzten Jahres wurde Cannabis teilweise legalisiert. Eine Studie hat sich mit dem Konsumverhalten im vergangenen Jahr befasst. Macht sich die neue Gesetzeslage bemerkbar?
- 13. November 2025
Bezos-Rakete bringt Mars-Orbiter ins All
Erst verschob das Wetter, dann ein Sonnensturm den zweiten Start der Rakete «New Glenn». Jetzt hob sie erfolgreich ab - und erreichte auch einen weiteren Meilenstein.

