24. September 2025 / Aus aller Welt

Mehr als 1,8 Milliarden Menschen in Überschwemmungsgefahr

Soziale Ungleichheit und schwache Gesundheitssysteme erhöhen weltweit das Risiko katastrophaler Folgen von Naturereignissen – auch in reichen Ländern, warnt der Weltrisikobericht.

89 Prozent der von Überschwemmungen Betroffenen leben in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen (Archivbild)

Überschwemmungsrisiken steigen nach dem Weltrisikobericht durch Klimawandel und menschliche Eingriffe in natürliche Systeme. Insgesamt habe es im vergangenen Jahr 142 Katastrophen infolge von Überschwemmungen gegeben. Sie seien nach Stürmen der zweithäufigste Auslöser von Katastrophen gewesen. Besonders betroffen war etwa die spanische Region Valencia Ende Oktober, wo nach Starkregen und Überschwemmungen mehr als 220 Menschen ums Leben kamen. Der Fokus des Weltrisikoberichts liegt in diesem Jahr auf Überschwemmungen. Stürme waren jedoch Auslöser von 147 Katastrophen.

Mehr als 1,8 Milliarden Menschen weltweit leben nach diesen Angaben in Gebieten mit erheblichem Überschwemmungsrisiko. Verschärft würden die Folgen von Naturkatastrophen durch den Klimawandel, den Ausbau der Städte und Umweltzerstörung, schreiben die Autorinnen und Autoren vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum und dem Dachverband «Bündnis Entwicklung Hilft» aus elf Entwicklungshilfeorganisationen.

Ungleichheit benachteiligt Menschen auch in reichen Ländern 

«Globale Risikotreiber sind soziale Ungleichheit, strukturelle Verwundbarkeit und schwache Gesundheitssysteme», heißt es in dem Bericht. Das gelte auch für reiche Länder, etwa, wenn in zentralen gesellschaftlichen Bereichen gespart werde.

Prävention könne viele Folgen verhindern, berichten die Autorinnen und Autoren: «Gute Vorsorge wirkt, bevor es regnet: Warnketten greifen, Schutzräume sind erreichbar, Nachbarschaften sind organisiert und geübt, und die Planung lässt dem Wasser Raum.» Sie schlagen unter anderem vor: Frühwarnsysteme verbessern, traditionelles Wissen bei Flutvorhersagen berücksichtigen und Feuchtgebiete oder Mangroven als Schutz vor Hochwasser anlegen und nutzen.

Philippinen besonders gefährdet

Die Autoren stellen auch einen Risikoindex her. Danach ist mit Blick auf verheerende Folgen eines Naturereignisses kein Land weltweit so gefährdet wie der asiatische Inselstaat Philippinen. Hinter den Philippinen sind wie im Vorjahr Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Myanmar, Mosambik und Russland stark gefährdet. Deutschland liegt unter den 193 erfassten Ländern auf Platz 95.


Bildnachweis: © Asim Tanveer/AP/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Vortrag: Älteste Siedlungsspuren in Rheinbach
Aktueller Hinweis

Der Freundeskreis Römerkanal e.V. lädt zu einem informativen Vortrag in den Ratssaal des Glasmuseums am Himmeroder Wall

weiterlesen...
PICSAS - Fotografie Stephan Schwenker ist neuer Partner
Neuer Partner

Herzlich willkommen in der Meckenheim App!

weiterlesen...
33. Benfiz-Tanzshow der Tip Toes
Aktuell

Die Show vereint unterhaltsame Choreografien und soziales Engagement.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Lichtermeer auf dem Kirchplatz
Aktuell

Solidaritätsaktion „Eine Million Sterne“ von Caritas international zum fünften Mal in Meckenheim

weiterlesen...
Drogenboot mit gut 13 Tonnen Kokain vor Panama abgefangen
Aus aller Welt

Ungewöhnliche Route, 11.500 Päckchen Kokain im Gepäck: Bei Panama gelingt der größte Drogenfund seit rund 18 Jahren.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Drogenboot mit gut 13 Tonnen Kokain vor Panama abgefangen
Aus aller Welt

Ungewöhnliche Route, 11.500 Päckchen Kokain im Gepäck: Bei Panama gelingt der größte Drogenfund seit rund 18 Jahren.

weiterlesen...
Umfrage: Großteil der Deutschen feiert Silvester ohne Böller
Aus aller Welt

Silvester feiern mit Sekt, Raclette - und Böllern? Laut einer Umfrage verzichten die meisten Deutschen um Mitternacht auf Feuerwerk. Ähnlich viele sind für ein Böllerverbot - mit einer Einschränkung.

weiterlesen...