23. September 2025 / Aus aller Welt

Musiklizenz-Kosten für Weihnachtsmärkte sinken

«Last Christmas» und mehr: Für das Abspielen solcher lizenzierter Songs auf Weihnachtsmärkten sollen die Gebühren sinken. Zumindest für einige Zeit.

Die Höhe der Gebühren für lizenzierte Musik auf Weihnachtsmärkten soll sinken. (Symbolbild)

Nach langem Streit um gestiegene Musiklizenz-Rechnungen für Weihnachtsmärkte haben sich alle Beteiligten laut Gema auf einen neuen, vergünstigten Tarif verständigt. Der neue Tarif reduziere die Vergütung für öffentliche Musiknutzungen auf Weihnachtsmärkten um 35 Prozent und trete bereits zur kommenden Weihnachtsmarktsaison 2025 in Kraft, teilte die Gema mit. Der «Weihnachtsmarkttarif» soll demnach zunächst für vier Jahre gelten.

Gebühr bei öffentlicher Nutzung

Die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) vertritt die Urheberrechte von rund 100.000 Mitgliedern, darunter Musiker, Komponisten, Texter und Musikverlage, sowie von mehr als zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Grundsätzlich wird immer dann eine Gema-Gebühr fällig, wenn Musik öffentlich genutzt wird, wie etwa bei Veranstaltungen oder auch bei Hintergrundmusik im Einzelhandel. 

Vereinbart wurde der neue Tarif laut Mitteilung nun von der Gema und der Bundesvereinigung der Musikveranstalter gemeinsam mit Vertretern von Städtetag, Landkreistag, Städte- und Gemeindebund, der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing sowie dem Deutschen Schaustellerbund.

«Besonderer Charakter» von Weihnachtsmärkten

In den vergangenen Jahren hatten sich viele Kommunen über gestiegene Gema-Rechnungen für die Musik auf Weihnachtsmärkten beschwert. Aus Protest gab es in mehreren Städten einen «Tag der Stille» ohne Musik auf dem Weihnachtsmarkt. Die Gema hatte damals dazu mitgeteilt, dass sich die Berechnungsgrundlage nicht geändert habe - allerdings hätten einzelne Weihnachtsmärkte zuvor deutlich zu kleine Veranstaltungsflächen gemeldet.

Nun betonte die Gema, der neue Tarif berücksichtige den besonderen Charakter moderner Weihnachtsmärkte, die sich hinsichtlich Dauer und inhaltlicher Ausrichtung über die Jahre verändert hätten. Die Märkte unterschieden sich sehr stark in ihren Öffnungszeiten und böten heute deutlich vielfältigere Programme an - von Bühnenprogrammen über Hintergrundmusik in Buden und bei Schaustellern bis hin zu Chor-Darbietungen. Um dem Rechnung zu tragen, habe man sich auf die reduzierte Vergütung verständigt.

Tausende Weihnachtsmärkte betroffen

Allein im vergangenen Jahr hätten die Betreiber von bundesweit mehr als 7.000 Weihnachtsmärkten die Nutzung von Musik bei der Gema angemeldet, sagte Vorstandsmitglied Georg Oeller. «All diese Märkte profitieren nun von dem neuen Weihnachtsmarkttarif, sei es der ehrenamtlich organisierte bis hin zu den großen Weihnachtsmärkten von Städten und Gemeinden», betonte er.


Bildnachweis: © Peter Kneffel/dpa
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