Traurige Gewissheit nach wochenlangem quälenden Bangen und Hoffen: Die Polizei hat am Ostersonntag im mittelhessischen Weilburg den vermissten Pawlos tot aus der Lahn geborgen. Ein Kanufahrer entdeckte den Sechsjährigen in dem Fluss in der Nähe der Oberlahnbrücke und verständigte die Polizei. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Jungen feststellen. Ministerpräsident Boris Rhein, Innenminister Roman Poseck, Kultusminister Armin Schwarz und Bürgermeister Johannes Hanisch (alle CDU) drückten der Familie ihre Anteilnahme aus. «Die Nachricht vom Tod des kleinen Pawlos macht mich traurig», schrieb Rhein am späten Ostersonntag auf X. «Weilburg trauert um Pawlos», sagte Bürgermeister Hanisch am Ostermontag. «Wir haben jetzt Gewissheit über das Schicksal von Pawlos - vor allem die Familie von Pawlos hat Gewissheit», sagte Hanisch an dem Ort, an dem der Erstklässler geborgen wurde. «Diese Gewissheit hilft dabei, jetzt trauern zu können.» Vor den Angehörigen und den Freunden des kleinen Jungen lägen schwere Tage. «Wir alle sind in Gedanken bei der Familie.» Sowohl die Größe, als auch die Haare, die Kleidung und die Schuhe wiesen darauf hin, dass es sich bei dem gefundenen Kind um Pawlos handle, sagte eine Polizeisprecherin. Genaue Untersuchungen in der Gerichtsmedizin seien noch am Ostermontag geplant. Geklärt werden solle auch, wann der Erstklässler starb und woran, sagte Hanisch. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte die Polizistin. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es derzeit aber nicht. Der Erstklässler war seit dem 25. März verschwunden und in ganz Deutschland gesucht worden, unter anderem über digitale Informationsschirme in Bahnhöfen und auf öffentlichen Plätzen. Zeitweilig waren Hunderte Einsatzkräfte und Helfer im Einsatz, um ihn zu finden. Das ungeklärte Schicksal des kleinen Jungen beschäftigte viele Menschen. Der Junge, der laut Polizei «autistisch veranlagt war» hatte nach dem Mittagessen seine Förderschule ohne ersichtlichen Grund verlassen. Sein Verschwinden war laut Schulamt innerhalb einer Minute aufgefallen. Die Suche nach dem Jungen begann wenig später. Danach war Pawlos noch einmal kurz am Bahnhof der mittelhessischen Kleinstadt gesehen worden. Dann hatte sich seine Spur verloren. Der Einsatz eines Aufklärungsflugzeugs der Bundeswehr hatte bei der Suche nach dem Kind auch nicht weitergeholfen. Spezialisierte Taucher suchten die Lahn abschnittsweise ab - unterstützt von ausgebildeten Hunden und einem Spezialboot. Auch sie konnten den Erstklässler nicht finden. «Wir haben praktisch das ganze Stadtgebiet auf links gedreht», hatte Hanisch über die Suche der Weilburger nach dem Jungen gesagt. Zeitweilig wurden bunte Luftballons an mehreren Orten der Stadt aufgehängt, um das Interesse des vermissten Jungen zu wecken - ohne Erfolg. Ein letztes Lebenszeichen war ein Video, auf dem er laut Polizei zu sehen ist. Es zeigt ihn den Angaben zufolge mit einem Mann auf der Straße in Weilburg. Der Mann hatte Pawlos demnach noch vor Bekanntwerden seines Verschwindens zufällig auf einer stark befahrenen Straße gesehen und ihn von der Fahrbahn auf den Bürgersteig geführt. Während der Mann den Polizeinotruf gewählt und seine Beobachtung geschildert habe, sei der Junge davongelaufen, hatte die Polizei berichtet. Die sofort entsandten Streifen hatten das Kind nicht mehr finden können.Landesregierung und Stadt drücken der Familie Mitgefühl aus
Polizei: Keine Hinweise auf ein Verbrechen
Seit 25. März vermisst und gesucht
Trotz intensiver Suche wurde der Junge wochenlang nicht gefunden
Ein Video war das letzte Lebenszeichen
Bildnachweis: © Helmut Fricke/dpa
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Trauer um den sechsjährigen Pawlos
Fast einen Monat wird überall nach dem verschwundenen Jungen aus Mittelhessen gesucht. Ein Kanufahrer macht am Ostersonntag dann eine schlimme Entdeckung.
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